Kapitel 3

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  • Kapitel 3


    Wie sollte er es hier auch länger aushalten? Es war nichts vertrautes
    hier…. eine Leere die er nie zuvor erlebt hatte…. ihm fehlte seine Mutter und ihm fehlte sein Hund.

    Er würde einfach nach Hause gehen, sich seinen Hund holen und alles
    wäre so wie früher.
    Genau, wenn Luke bei ihm sein würde wäre alles wieder gut werden.
    Dann würde ihm schon etwas einfallen!
    Danny betrachtete noch einmal den Revolver und war sich sicher das dass
    ein guter Plan war.
    Er steckte die Waffe noch einmal unter das Kopfkissen und suchte dann
    nach seinem Beutel.
    In seinem Beutel waren die einzigen Sachen die er noch von zu Hause
    hatte.
    Er fand ihn in seinem Kleiderschrank und schüttete den Inhalt,
    bestehend aus Bildern und einzelnen Kleidungsstücken in eine offene Schublade
    seines Nachtschränkchens.
    Doch bevor er die Schublade zuschob, fischte er noch ein Bild von
    seinem Hund heraus.
    Das musste mit!

    Bevor Danny seinen Plan in die Tat umsetzte und nach draußen ging,
    machte er sich noch einmal auf den Weg in die Küche.
    Er musste irgendetwas finden um den Zaun kaputt zu schneiden.
    Zum Glück war gerade niemand in Sichtweite und Danny hatte genug Zeit um die Schubladen nach einem passenden
    Werkzeug zu durchstöbern.
    Nach einiger Zeit fand er endlich was er suchte. Zwischen einigen
    Messern entdeckte er eine Geflügelschere. Damit müsste es gehen. Er nahm sie an
    sich und steckte sie in die Hosentasche.
    Dann ging er noch ein letztes Mal zurück in sein Zimmer.
    Das Bett… der Kleiderschrank…. der ganze karg und lieblos eingerichtete
    Raum vermittelte eine Atmosphäre die nur danach schrie: LAUF WEG!
    Und das würde Danny jetzt auch tun.
    Er nahm sich den Revolver unter dem Kissen weg und steckte ihn sich in
    die andere Hosentasche.
    Dann ging er nach draußen.

    Das Kinderheim hatte eine große Wiese. Es gab dort einen Sandkasten,
    eine Schaukel, eine Wippe, zwei Tore zum Fußball spielen und eine kleine
    Kletterburg.
    Danny schaute sich erst einmal um. Es hatte keinen Sinn jetzt einfach
    drauf los zu rennen und sich dann erwischen zu lassen. Er musste erst einmal in
    Ruhe alles Beobachten um den richtigen Zeitpunkt für sein Vorhaben zu finden.
    Seine Blicke schweiften zu der Schaukel.
    Zwei Erzieherinnen spielten mit den Kindern und die anderen waren außer
    Sichtweite.
    Tim stand in der Nähe und schaute ihnen zu. Mit seinen blonden kurzen
    Haaren und der dunklen Kleidung sah er aus wie ein Sicherheitsbeamter.
    Danny konnte ihn nicht leiden.
    Wahrscheinlich nur weil Tim ihn seit gestern kaum noch aus den Augen
    ließ.
    Vielleicht sah er auch dass es Danny hier nicht gefiel.
    Aber heute hatte der Junge nur einen kurzen Blick für ihn übrig.
    Er musste unbedingt hier raus


    Danny sah sich noch einmal die hohen Zäune und das stabile Metalltor
    an.
    Unmöglich dort hinüber zu klettern!
    Sein Blick schweifte auf die kleinen Büsche am anderen Ende der Wiese.
    Wenn es möglich wäre dort unbemerkt hinzukommen, könnte er mit der
    Schere ein Loch in den Zaun schneiden!
    Guter Plan!
    Danny atmete noch einmal tief durch und setzte sich dann in Bewegung.
    Immer mit einem Blick und Tim und den Erzieherinnen.
    Es war nicht mehr weit.

    Zwei kleine Kinder saßen auf der Wippe und lachten fröhlich, während
    sie abwechselnd in die Luft sausten. Danny gesellte sich zu ihnen.
    Er musste kurz Verschnaufen. Sein Herz trommelte heftig gegen seinen
    Brustkorb.
    Seine Hände zitterten.
    „Hallo.“, sagte der kleine Junge der vor ihm auf der Wippe saß.
    Danny grüßte vor sich hinmurmelnd zurück und warf dann einen weiteren
    Blick auf Tim, der ihn aber nicht beachtete.
    Die Büsche waren nur noch 4-5 Schritte entfernt.
    Jetzt!
    Der Junge verschwand innerhalb von wenigen Sekunden hinter den Büschen
    und fing auch sofort an mit der Schere den Zaun zu bearbeiten.
    Danny wusste, er hatte nur die eine Chance. Würde er es jetzt
    vermasseln, hätte er wahrscheinlich nie wieder die Gelegenheit dazu.

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