WDR Tiere suchen ein Zuhause

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    • WDR Tiere suchen ein Zuhause

      Frettchen kommen als Haustiere immer mehr in Mode. Doch die meisten Besitzer wissen nicht, wie man diese quirligen Raubtiere artgerecht hält. Um zu verstehen, was Frettchen wirklich brauchen, muss man sich erst einmal klar machen, woher sie stammen.


      Frettchen sind quirlige Haustiere. Doch viele Besitzer wissen zu wenig über die artgerechte Haltung.

      Frettchenzucht
      In der freien Wildbahn gibt es keine Frettchen. Sie stammen zwar vom Iltis ab und gehören zur Familie der Raubmarder, sind aber reine Zuchttiere.


      Sabrina Felis ist seit zwei Jahren Hobbyzüchterin und seit 2010 dem Frettchenzuchtbund Niedersachsen beigetreten. Sie züchtet verschiedene Farben wie Blackself/-solid oder Silver und Haarlängen wie Kurzhaar und Halblanghaar. Auf die Zucht sogenannter Angorafrettchen verzichtet sie allerdings, denn solche Frettchen haben oft eine eingedrückte, behaarte Stupsnase, die zu Atemwegsproblemen führt. Außerdem sind die Fähen der Angorafrettchen nicht in der Lage, ihre eigenen Welpen zu säugen, da ihre Milch zu nährstoffarm ist oder gar nicht erst einschießt.


      Die Züchterin achtet zudem auf eine inzuchtfreie Verpaarung und züchtet nur auf Nachfrage. Im Internet können sich Interessenten bei ihr melden und einen Welpen reservieren. Auch eine Besichtigung der Zuchtfähen und -rüden vorab ist nach Absprache möglich.


      Sabrina Felis züchtet nur auf Nachfrage.

      Was macht einen seriösen Frettchenzüchter aus?
      Die Frettchengehege sind sauber, das Futter ist hochwertig, und es gibt regelmäßig Frischfleisch.
      Der Züchter zeigt bereitwillig seine Anlage und die Elterntiere.
      Es wird nur auf Nachfrage gezüchtet.
      Der Züchter stellt alle relevanten Informationen zur Anschaffung und Haltung von Frettchen zur Verfügung.
      Die Fähe ist bei der Geburt mindestens ein Jahr alt, und der Rüde wird in der Ranz getrennt von der trächtigen Fähe gehalten.
      Die Welpen werden nicht zu früh von der Mutter getrennt, also nicht vor der achten Lebenswoche.
      Äußere Anzeichen eines gesunden Frettchens: glänzendes Fell und klare Augen. Es ist neugierig und aufgeweckt.

      Frettchen im Tierschutz
      Wie leider so häufig in der Zucht, hat ein Trend auch unschöne Folgen: Es landen sehr viele Frettchen im Tierschutz. Ein Grund dafür sind unseriöse Züchter, die Frettchen unkontrolliert vermehren. Der zweite Grund sind Käufer, die sich nicht genügend über ihre neuen Haustiere informiert haben und dann mit ihnen überfordert sind.


      Die Frettchenfreunde Rhein-Ruhr, seit 2008 ein eingetragener, gemeinnütziger Tierschutzverein, kümmern sich um Fund- und Abgabefrettchen. Der Verein spricht sich offen gegen die Zucht aus, da die Anzahl an kranken und ungewollten Frettchen in den letzten Jahren rasant gestiegen ist.


      Verena S. hat auf ihrer Pflegestelle des Vereins neben fünf eigenen Frettchen auch noch vier Pflegefrettchen zu betreuen. Da Frettchen nur paarweise oder – besser noch – in Gruppen gehalten werden sollten, leben ihre Pflegefrettchen gemeinsam in einem extra für sie eingerichteten Zimmer. Sie sind von ihren eigenen Frettchen getrennt, da sie sich untereinander nicht verstehen. Auch darauf ist bei der Rudelhaltung von Frettchen zu achten, da es ansonsten zu blutigen Auseinandersetzungen kommen kann.


      Bei der Rudelhaltung von Frettchen sollte man darauf achten, dass die Tiere sich untereinander verstehen.

      Auf ihrer Pflegestelle erlebt Verena S. immer wieder, dass die Pflegefrettchen bei der Abgabe krank oder verhaltensauffällig sind. Bei ihrem Frettchensenior Spike stellte sie kurz nach seiner Ankunft fest, dass er an Blutkrebs leidet. Entgegen aller Prognosen lebt er mittlerweile seit über einem Jahr bei ihr und bekommt auf ihrer Pflegestelle sein Gnadenbrot. Auch ihre drei Jahre alte Mädchengruppe Ananda, Alice und Indra wurde mit Fieber und schwerem Husten abgegeben. Indra hatte zudem einen Tumor, der mittlerweile entfernt wurde. Ihre Schwester Alice leidet an einer Lungenfibrose, die zwar nicht heilbar ist, mit der sie aber dank Medikamentengabe gut zurechtkommt.


      Die richtige Haltung von Frettchen
      Damit Frettchen ihr maximales Alter von bis zu zehn Jahren erreichen, ist die richtige Ernährung wichtig. Auf ihren Speiseplan gehören rohes Fleisch, am besten ganze Beutetiere, hochwertiges Frettchentrockenfutter und Premium-Katzennassfutter. Ihre Nahrung sollte aus 80 Prozent Fleisch und 20 Prozent Getreide, Gemüse und Obst bestehen. Frettchen dürfen auf keinen Fall mit Essensresten gefüttert werden, denn dann werden sie krank. Futter und Wasser müssen 24 Stunden am Tag zur Verfügung stehen, denn Frettchen besitzen nur einen sehr kurzen Verdauungstrakt.


      Wer sich Frettchen als Haustiere wünscht, muss sich darüber im Klaren sein, dass ihre Haltung sehr zeitintensiv ist. Auch wenn sie den größten Teil ihres Lebens schlafen, brauchen sie neben einem abgesicherten Schlafplatz mit vielen Rückzugsmöglichkeiten auch zweimal am Tag ein bis zwei Stunden Bewegung. Mit Frettchengeschirren aus dem Fachhandel kann man mit diesen lebhaften Haustieren spazieren gehen. Doch am besten ist ein Außengehege auf mehreren Ebenen, in dem sie miteinander spielen können. Zur Beschäftigung eignen sich lange Kunststoffröhren, Holzbrücken und Möglichkeiten zum Buddeln. Wichtig ist, dass der Boden ab einer bestimmten Höhe abgesichert ist, damit sie nicht ausbüchsen können.


      Für Frettchen ist ein Außengehege mit mehreren Ebenen und vielen Möglichkeiten zur Beschäftigung ideal.

      Wer sich Frettchen zulegt, muss auch ihre möglicherweise unangenehmen Eigenschaften akzeptieren. Obwohl Frettchen zum Beispiel sehr reinlich sind und schnell lernen, eine Katzentoilette zu benutzen, ist absolute Stubenreinheit nicht gewährleistet. Außerdem haben sie einen typischen Eigengeruch, der bei unkastrierten Rüden sehr penetrant sein kann. Zudem besitzen sie Analdrüsen, die sie in extremen Situationen wie Angst oder Aufregung auch entleeren.


      Wer Frettchen halten möchte, sollte sich also in jedem Fall gründlich über diese Tiere informieren. Denn nur so können sie auch wirklich artgerecht gehalten werden. Dann hat man viele Jahre Freude an diesen quirligen Gesellen.


      ALICE, INDRA & ANANDI
      Frettchenfähen, 3 Jahre alt, kastriert, iltisfarben, geimpft. Die drei knuffigen und lieben Mädels wurden 2008 schon einmal vermittelt. Allerdings hatten die Besitzer aufgrund veränderter Lebensumstände leider keine Zeit mehr für sie, und so kamen die Geschwister Alice und Indra sowie ihre Freundin Anandi im Sommer 2010 wieder zu den „Frettchenfreunden Rhein-Ruhr“ zurück. Der Tierschutzverein stellte fest, dass Alice und Indra erkrankt waren. Alice leidet an einer Lungenfibrose, die zwar nicht mehr heilbar ist, die quirlige Frettchenfähe jedoch kaum behindert. Gelegentlich kann es zu Hustenanfällen kommen, dann kuschelt sich Alice gerne einmal in eine warme Decke. Ihre freundliche Schwester Indra hatte einen Nebennierenrindentumor, der erfolgreich entfernt wurde und ihr mittlerweile keine Probleme mehr bereitet. Die Frettchenfreunde würden aus diesem Grund für die zwei Geschwister keine Vermittlungsgebühr verlangen und auch weiterhin die Tierarztkosten für Alice tragen. Die Dritte im Bunde – Anandi – ist topfit und klaut für ihr Leben gerne kleine Gegenstände, die sie dann unter Möbeln versteckt. Genauso wie ihre Freundinnen Alice und Indra liebt sie es, auf die Schultern ihrer Menschen zu klettern, und nickt dort auch schon einmal ein. Die Dreiergruppe ist absolut unkompliziert und verschmust. Sie spielen und kuscheln gerne miteinander, beziehen ihre Menschen aber auch gerne mit ein. Sie sind Frettchengeschirre gewöhnt, allerdings müssten ihre neuen Besitzer dies auch weiterhin mit ihnen üben. Im neuen Zuhause wäre aufgrund von Alices Erkrankung Wohnungshaltung notwendig, aber bei schönem Wetter fänden die drei lustigen und aufgeweckten Frettchen ein Außengehege zum Klettern und Buddeln prima.


      Die drei werden über die Frettchenfreunde Rhein-Ruhr vermittelt (s. Links).


      Buchtipps:
      Gisela Henke
      Frettchen
      Graefe und Unzer, 2008
      ISBN 9783833808692
      Preis: 7,99 Euro

      Anita Stockinger
      Frettchen
      Haltung und Zucht
      Oertel und Spörer, 2011
      ISBN 9783886273188
      Preis: 19,95 Euro
      Quelle
      wdr.de/tv/tieresucheneinzuhaus…212/01_frettchenhilfe.jsp
      mfg.
      Holger
    • Huhu,

      mir fällt irgendwie gerade ein schöner Erklärthread von Dee ein.... ;)

      Regeln zur Behandlung von Zitaten

      Da sind auch noch mal Links, wo erklärt wird, wie man das rein parktisch am Besten macht mit den Zitaten :thumbup:

      Ist nicht böse gemeint, aber ich finde das einfach schöner, wenn man von Anfang an weiß, dass man ein Zitat liest..... ;)

      LG
      Katja
    • bluelagoon schrieb:


      @Katja: Ja ich war auch erst etwas irritiert,es hätte ja auch schon gereicht,wenn man Inhalt der Sendung drüber geschrieben hätte. :rolleyes:

      Nun ja - wenn ich es richtig sehe, ist der gesamte Text von der WDR-Seite komplett unverändert kopiert....nur die Bilder wurden weggelassen...

      Aber auf jeden Fall ist es eine schöne Sendung gewesen :thumbup:

      LG
      Katja