Frettchen in "Redwall"

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    • Frettchen in "Redwall"

      Vielleicht ist dem einen oder anderen "Redwall" (oder "Die Retter von Redwall") ein Begriff - die Serie ist in 3 Staffeln vor etwas mehr als zehn Jahren im KiKa gelaufen, und vielleicht hat es jemand noch selbst oder mit eigenen Kindern/kleinen Geschwistern/Nichten/Neffen geschaut. Die Serie basierte auf 3 der insgesamt 22 Bücher (dem Originalroman "Redwall - Der Sturm auf die Abtei", "Mattimeo" und "Martin der Krieger"); von diesen Büchern sind allerdings nur die ersten 9 in Deutscher Sprache erschienen (und davon sind m.M. nur die ersten fünf richtig gut übersetzt).

      Die "Redwall"-Bücher werden ganz gern als Fantasy für Kinder ab 12 Jahren gehandelt - wobei da auch schon mal Begriffe fallen wie "Game of Thrones für Kinder", bezogen auf die hohe Sterblichkeitsrate von Charakteren mit Namen, die teilweise recht blutig (wenn auch nicht mit derselben grafischen Liebe zum Detail wie von Mr. Martin verwendet) zu Tode kommen. Die Welt von Redwall wird von anthropomorphen Tieren bevölkert, also finden sich dort eine Reihe schwertschwingender Mäuse, kampferprobte Hasen und Dachse im Berserkermodus. Der Autor, Brian Jacques (inzwischen verstorben) wurde - trotz meiner positiven Einstellung der Bücher zu Recht! - allerdings dafür kritisiert, dass bestimmte Tierarten praktisch immer gut und andere praktisch immer böse sind.

      Zu den "Bösen" zählen auch die Frettchen.
      Dennoch möchte ich an dieser Stelle erwähnen, dass es einige dieser Frettchen zu regelrechten Kultfiguren gebracht haben:
      Killconey (fälschlich als "Zapfentöter" übersetzt - Coney kommt in dem Fall nicht von "Cone" sondern bezieht sich auf das altenglische Wort für "Häschen") kommt nur in der Zeichentrickserie so schlecht weg - im Buch hatte er nur die Wahl, dem Oberfiesling zu dienen oder getötet zu werden.
      Sawney Wrath ist der Bösewicht aus "Taggerung" - aber das Buch hab ich selbst noch nicht gelesen. Also kann ich nur vom Hörensagen sagen, dass er zu den "interessanten" Bösewichten gehört, und die meisten Leser finden, er stirbt im Buch viel zu früh.
      In dem Buch "Triss" gibt es die sogenannten "Pure Ferrets" - vergleichbar mit den Schleiereulen aus "Die Legende der Wächter"; die Albino-Frettchen halten sich für das Salz der Erde.
      Aus "Die Geiseln des Kaisers" (Originaltitel: "Pearls of Lutra") stammt Romsca, eine Frettchenkorsarin. Nicht nur, dass sie eher ihrem Kapitän die Treue halten, als selbst das Kommando übernehmen würde (passiert nicht oft bei den Bösen in "Redwall"), sie fühlt sogar eine Art "Beschützerinstinkt" für die Geiseln an Bord, der weit über das eigentlich erwartete: "Der Chef wird sauer, wenn wir die Ware beschädigen!" hinausgeht.
      Meine persönlichen Favoriten sind allerdings Swartt Sixclaw (zu Deutsch: Sechsklauen-Nero) und sein Sohn Veil (Schleier) aus "The Outcast of Redwall" (deutscher Titel: Der Kampf der Gefährten). Das bekannteste Paperback-Cover dieses Buches zeigt sogar ein Frettchen: vignette4.wikia.nocookie.net/r…/latest?cb=20051015163518 Die Diskussion, ob Veil jetzt wirklich böse ist, oder ob er nur so wurde, weil ihn praktisch jeder zeitlebens wie einen Schurken behandelt hat, wird unter "Redwall"-Lesern immer noch hitzig geführt... hauptsächlich deswegen, weil der Autor Fakten und Fiktion über Frettchen(welpen) in dieser Geschichte ziemlich mischt.

      Vielleicht hat der eine oder andere ja Lust, einen Blick in die "Redwall"-Bücher zu werfen, oder seinen Kindern vorzulesen. Die Geschichten sind keine "Weltliteratur", aber nach einem anstrengenden Tag eine ganz nette Lektüre.
      Unvergessen, mein kleiner Matt, mein Baby. Und Jimmy, "Don Boldo".