Passen Frettchen in mein Leben?

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    • Passen Frettchen in mein Leben?

      Hallo liebe Frettchen-Freunde :-)

      Ich träume schon seit Jahren davon mir Frettchen anzuschaffen, meine Mutter war immer dagegen, jetzt wohne ich allerdings in einer eigenen Wohnung und nächsten Sommer würde ich gerne meinen Traum wahr werden lassen.
      Allerdings wohne ich in meiner Wohnung nicht alleine und deshalb suche ich den Rat von erfahrenen Frettchenhaltern. Bei mir wohnen bereits Wellensittiche und bald vermutlich auch Rennmäuse, beides Tierarten, die dem Geschmack der kleinen Räuber in wahrsten Sinne des Wortes entsprechen :essen: :( Hat einer hier Erfahrung mit solchen Tier-Konstellationen?
      Meine Planung für die gemeinsame Haltung sieht wie folgt aus: Sowohl die Vögel, als auch die Mäuse leben im Wohnzimmer und ihre Käfige stehen jeweils auf Kommoden, die fast einen Meter hoch sind. Die Wellis genießen jeden Tag Freiflug, aber die Frettchen würden zu dieser Zeit natürlich nicht im Raum sein. Insgesamt wollte ich die Frettchen bei mir im Schlafzimmer frei im Raum, mit einem immer offenen Käfig als Rückzugsort, halten. Wenn ich Zuhause bin, würde ich die Frettchen aber auch mit ins Wohnzimmer nehmen. Kurz gesagt, unter Aufsicht würden alle Tiere zusammen in einem Raum sein.
      Können sich die Tiere an die Gegenwart des jeweils anderen gewöhnen? Ich möchte natürlich nicht, dass ständig alle unter Strom stehen :pupillen: Bei den Wellis mach ich mir da die wenigsten Sorgen, denen ist auch egal ob der Hund (ist regelmäßig zu Besuch) durch das Zimmer wuselt. Aber bei Mäusen und Frettchen spielt der Geruch ja eine wichtige Rolle...
      Aktuell plane ich eher mit jungen Frettchen, in der Hoffnung, dass ihnen die anderen Tiere in ihren Käfigen egal sind, einfach weil sie es von klein auf gewöhnt sind. Oder spielt das Alter hier keine Rolle?

      Was habt ihr für Erfahrungen gemacht? Kann meine Planung so funktionieren oder muss ich aus Liebe zu meinen anderen Tieren meinen Wunsch nach Frettchen erstmal wieder auf Eis legen?
      Vielen Dank fürs Lesen ;)
    • Obwohl ich selbst, als Jimmy und Matt bei mir eingezogen sind, noch eine sehr alte Ratte - Sophie - hatte (Sophie war ungefähr so bärbeißig wie das Eichhörnchen "Slappy" aus der Serie Animaniacs, im wahrsten Sinne des Wortes), würde ich nicht noch einmal "Beute" und "Jäger" zusammen bringen. Ich liebe Ratten sehr, und jedes Mal, wenn ich die kleinen knopfäugigen Köche irgendwo sehe, möchte ich am liebsten wieder ein ganzes Rudel über mir laufen haben - aber obwohl ich hier im Haus durchaus die Möglichkeit hätte, beide Tierarten völlig räumlich getrennt voneinander zu halten ... nein.

      Ein Hund ist auch ein bisschen etwas anderes als ein Frettchen. Ich unterstelle mal, dass der Hund so gut erzogen ist, dass er sich, auch in unbeobachteten Momenten, nicht über die Käfige hermachen würde, um sie zu öffnen. Wellis, als Papageienunterart, verstehen recht schnell, wenn etwas "zum Schwarm" gehört, und auch wenn man deswegen Hund und Vögel nicht unbeaufsichtigt zusammen lassen sollte, können sie oft ganz locker in Gegenwart eines Hundes leben (unsere Wellis haben von unserem Setter sogar Haare vom Schwanz ausgerupft...).
      Und Mäuse verstehen auch recht schnell, wenn von einem Hund keine Gefahr droht; vielleicht kommt das daher, dass, auch wenn in freier Wildbahn Wildhunde und Wölfe durchaus Mäuse fressen, sie sich eher doch an größeren Beutetieren vergreifen, und Füchse so dermaßen anders riechen (und auch ein anderes Jagdverhalten zeigen), dass eine Maus lernen kann, einen Hund nicht als Gefahr wahrzunehmen. Es würde mich nicht wundern, wenn auf Bauernhöfen der Hund in der Scheune nicht mal den Kopf hebt, wenn eine Maus zum Getreidesack huscht.

      Marderartige sind aber neben Katzen Feind Nummer 1 für Mäuse (nicht umsonst gibt es in den "Redwall"-Büchern so viele fiese Wiesel, Frettchen und Marder, und Cardassianer haben gegen ihre Wühlmäuse "Wompats", die eindeutig Albinofrettchen sind ^^). Vermutlich sind die Gerüche und Bewegungen dieser Feinde sogar in die Mäusegene eingebrannt.

      Außerdem ist für ein Frettchen etwas, das geschlossen ist, und das man nicht aufmachen darf (oder drauf rumklettern, oder nicht mal drum rum schleichen/dran schnuppern) IMMER eine Herausforderung, das doch zu tun. Faustregel: je mehr der Mensch etwas verbietet, desto interessanter ist es, und dabei ist der "Inhalt" erstmal wurscht (ob Mäuse, wichtiger Unterlagen oder Waschpulver ...). Das legen Frettchen auch im Alter nicht ab. Selbst wenn den Frettchen die Mäuse als Beute egal sein sollten, werden die Mäuse gestresst sein; die können nicht unterscheiden, ob die Frettchen ihnen jetzt ans Leder wollen, oder "nur" den Käfig aufmachen, weil man als Frettchen halt Sachen aufmachen will. Auch wenn die Käfige erhöht stehen - die Mäuse riechen den potentiellen Feind, können ihn aber nicht sehen (extrem gruslig), und die Vögel können ihn sehen, können aber nicht entkommen (weil im Käfig - auch gruslig).
      Im Einzelfall gibt es zwar immer Tiere, die genau wissen, dass, solang sie im Käfig sind, ihnen der Feind nicht viel tun kann (Sophie war so ein Fall: sie wusste genau, dass ein Frettchen nur eine Pfote bzw. die Nase zwischen die Gitterstöbe bekam, und wenn ihr die Frettchen keine Ruhe gelassen haben, hat sie mit einem Biss dafür gesorgt, dass sie in Ruhe gelassen wurde), aber selbst in freier Wildbahn duckt ein Tier sich ganz still und stumm in seinen Bau und hofft, dass der Fuchs/Marder/etc. bald weggeht.


      Kurz gesagt: man muss aus Liebe auch verzichten können. Kümmere dich gut und liebevoll um die Tiergefährten, die du bereits hast. Sie werden es dir danken.
      Unvergessen, mein kleiner Matt, mein Baby. Und Jimmy, "Don Boldo".