Erfahrung mit Implantat Suprelorin (Wirkstoff Deslorelin)

Hallöchen,

haben auch schon wieder einen TA-Marathon mit unserer Kimmi hinter uns

Nach dem 2ten Implantat sah man anfangs eine Verbesserung, die leider nicht sehr lang anhielt.
Nach paar Wochen fing alles wieder von vorn an: Fellverlust, geschwollene Vulva, Veränderungen am Gesäuge, Gewichtszunahme, etc.

Nach Blutuntersuchung und 2maligen Schallen, haben wir uns dann zur OP entschieden.
Also lag unsere Süße am Freitag mal wieder unterm Messer...
100%iges Ergebnis haben wir noch net, aber ich lag mit meiner Vermutung schon sehr nah dran (verändertes Restgewebe)

Die rechte Nebenniere schaut, laut Tierärztin, aber recht gut aus. Die Rinde ist zwar vergrößert, aber nicht weiter entartet *puh*
Kimmi hüppelt schon wieder feste durch die Gegend und hat 'nen unstillbaren Appetit
Hoffen wir mal, dass es das nun gewesen ist und sie nun endlich noch paar sorglose Jährchen vor sich hat.

Schnucki, ich würd ihn auch erstmal schallen und ggf. ein Blutbild machen lassen.
Es gibt verschiedene zusätzliche Erkrankungen, die den Fellausfall bewirken könnten.
Auch ist es möglich, dass im Verlauf der Erkrankung das veränderte Gewebe, unabhängig von LH und FSH, Sexualhormone produzieren kann.
Da würde dann auch das Implantat nicht mehr greifen, so wie bei Ingrid der Fall.

Huhu Anja,

dank dir für deine Genesungswünsche für unsere Kimmi

Original von Anja
Äh... könntest du das für blonde erklären? Ich komm nicht mehr mit.

Es besteht ein Kreislauf zwischen Hypothalamus, Hypophyse (Hirnanhangdrüse) und Eierstöcken bzw. Hoden.
Der Hypothalamus regelt durch den Botenstoff GnRH die Produktion von LH und FSH in der Hirnanhangdrüse.
LH und FSH sind dafür zuständig, die Eierstöcke bzw. die Hoden zur Produktion und Reifung der Geschlechtszellen anzuregen.
Hier werden wiederum Hormone produziert, die die Ausschüttung von GnRH und von FSH/LH regeln.

Beim kastrierten Frettchen fehlt nun aber ein wichtiger Teil in diesem Kreislauf und zwar die Eierstöcke bzw. die Hoden.
D.h. das Feedback von diesen fehlt und es wird dadurch weiter kontinuierlich GnRH und somit auch FSH und LH produziert.
Nun kann es dazu kommen, dass hier die Nebennieren einspringen, da sie Rezeptoren für beide Hormone besitzen.
Durch die ständige Stimulierung bildet sich dann neues endokrines Gewebe, eine Hyperplasie entsteht.

Im späteren Verlauf kann es dann passieren, dass der Tumor ohne die Beeinflussung von FSH und LH, Sexualhormone produzieren kann.
Hier würden dann die Hormonpräparate wie z.B. Deslorelin oder Lupron nicht mehr greifen, deren Wirkungsweise ja auf der Unterdrückung der beiden Hormone basiert.

Natürlich gibt es einige weitere Faktoren (genetische Veranlagung, Haltungsbedingungen) die bei der Entstehung einer NNR-Erkrankung berücksichtigt werden müssen.
Momentan ist man ja immer noch fleißig an der Ursachenforschung dieser Erkrankung dran.

Original von Anja
Auch nochmal ganz doof gefragt: Das Implantat verhindert ja nicht das Wachstum eines NN-Tumors, das Ding wächst also ggf. weiter... was passiert dann? Oder bei einer unbandelten NN-Erkrankung? Wir der Tumor immer größer und größer? Streut er? Einfach gefragt: was sind die Folgen auf längere Sicht gesehen?

Puh, wo fängt man denn da an…
Das Spektrum der Folgeerkrankung bei einer unbehandelten NNR-Erkrankung kann ziemlich umfangreich sein.

Es könnte dazu kommen, dass weitere Bereiche der Nebennierenrinde durch die Veränderung zerstört bzw. beeinflusst werden.
Schon allein nur die Glucocorticoiden haben sehr weitläufige Aufgaben im Herz-, Kreislauf- und Nervensystem oder für den Stoffwechsel.
Zusätzlich besteht ein ständig steigender Hormonspiegel, was sich auf Dauer auf das ganze hormonelle System (z.B. Schilddrüse, Pankreas) auswirken könnte.

Wegen der Einstreuung von Metastasen in andere Organe gibt es verschiedene Berichte.
Einige Studien berichten, dass es bei der Erkrankung relativ selten ist, bei anderen wurden Metastasen z.B. in Leber oder Bauchspeicheldrüse gefunden.
Man sollte es also nicht vollständig ausschließen.

Angie wird sich bestimmt hier auch melden, sie hat bestimmt noch weitere Info’s im Ärmel